Sukkulenten statt Weihnachtsbaum

Bewertung, empfehlen wir heiss, Museumsführer für Kinder, Naturkundliches Museum, Vermittlungsangebote

 

Der letzte Tester-Blog ist ja wirklich ewig her!!
Bevor das Jahr um ist, muss ich doch noch rasch berichten von unserem vorweihnächtlichen Ausflug in die Sukkulentensammlung in Zürich. Das war eine Wohltat – ganz ohne Weihnachtsgebimmel- und kommerz, ganz einfach nur Pflanzen und alle anderen waren bei den Weihnachtseinkäufen- sozusagen eine Oase für die weihnachtsallergische Grossmutter.

Die Broschüre, in der die Gärtnerin „Sara Dorn“ die Sukkulenten erklärt und zu den Mitmach-und Erkundungsstationen in den Gewächshäusern führt, ist eigentlich erst gedacht für Schulkinder. Aber sie lässt sich so schön umhängen und der Stift ist so raffiniert befestigt und Sara Dorn als Figur an den Stationen zu finden machte Felia besonders Spass. Für die Kinder nicht erstaunlich, weil ja eh neu – Sisalschnur wird aus einer Agave-Faser gemacht – für alle Erwachsenen wahrscheinlich schon. Lioba konnte mit der Hörstation schon was anfangen, Felia brachte dafür ganz viel Kaktuserde heim, damit es die Minipflanzen, die wir kauften, ganz sicher gemütlich haben.
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In der Sammlung ist gerade auch eine Ausstellung zu den Sammlern: Sukkulenten pflegte der brave Bürger auf den Bildern von Spitzweg, Wissenschaftler suchten sie in allen Weltgegenden, kategorisierten sie, korrespondierten miteinander fleissig. In Faksimile-Mappen finden sich Zeichnungen und Briefe. Das Überraschendste für die Kinder war, wie diese früher geschrieben wurden – ganz ohne Couvert, mit Siegel…

Kunstmuseum contra Naturhistorisches Museum

Kunstmuseum, Naturkundliches Museum

Da war ja die Frage, weshalb Grosseltern so gerne in Naturhistorische Museen gehen. Letzthin, es regnete mal wieder blödsinnig, schlüpften wir im Aarauer Kunsthaus unter. Toll, wir wurden ungefragt ausgestattet mit Blöckli und Stift (im Blöckli sind Aufgaben, für die L und F noch zu klein sind, aber L „schreibt“ sowieso so gerne). Und dann waren wir begeistert, weil in der Walser-Ausstellung die Bilder so tief hingen, dass sie Kinder anschauen können, ohne hoch gehoben werden zu müssen. Das wollte ich gerade fotografieren, da kam die nette junge Aufsicht und wies mich darauf hin, dass Fotografieren im Kunsthaus verboten sei… Schwenk auf die schönen Stiefelchen… Aber2014-07-08 16.50.232014-07-08, Aarau, Walser dann war da ein Grün an der Wand! Und Ls gelbe Hose dazu! Ich MUSSTE es fotografieren. Entschuldigung, liebes Kunsthaus!

Und dann fing F (1 1/2) an, den Hall in den grossen Räumen zu testen. Und der ist gut – Fs Gesang hallte durchs ganze Haus. Und da wusste ich zumindest zwei Gründe, weshalb Grosseltern gerne in Naturhistorische Museen gehen: man darf dort fotografieren und sie sind so vollgestellt, dass F sofort klar ist, dass es nicht wie in einer Kirche hallen wird, wenn sie singt.

Heute kam ein Freund von Lissabon heim und erzählte vom Kunstmuseum dort – „aber gerne, fotografieren Sie!“ sagte die Aufsicht.

Ist ein Unterschied zwischen der Maus hinter Glas und auf einem Bildschirm?

Ausstellung, Bewertung, empfehlen wir heiss, Naturkundliches Museum

Dazu gibt es sicher Untersuchungen. Die Empirie bei unserem Besuch zeigte F jedenfalls genauso interessiert an den Zwergmäusen hinter Glas wie an der Katze auf dem Bildschirm. Schliesslich konnte sie beides nicht taktil erfassen.F und Mäuse F und Katze

 

 

 

 

 

 

 

In einem Ausstellungsraum, der  (Hobby-)Keller, Gartenhaus und nächtliches Draussen einer Wohnsiedlung in sich vereint, gibt es Bildschirme im Boden. Hie und da huschen Mäuse durch.

„Digital native“

Aktivitäten für Kinder, Naturkundliches Museum

Was ich noch im Naturama gelernt habe: was nämlich im Zeitalter von Smartphones und IPads „digital native“ heisst. Digitus – das bezeichnet auf Lateinisch ein äusserstes Glied, also sowohl Finger als auch Zeh. In diesem Fall ist der Finger gemeint, der auf dem Touchscreen Sachen in Bewegung setzen kann:L und Spinnentafel

Weshalb gehen (Gross-) Eltern so gern in Naturkundliche Museen?

Atmosphäre, Bewertung, Naturkundliches Museum

Jetzt war ich endlich mal wieder im Naturama in Aarau. L und F im RaumL und F, 2 ½ und 1 ½, kennen es schon, sie gehen an verregneten Sonntagen mit den Eltern dort hin. Und ich war nicht mehr dort, seit ihre jüngste Tante, also meine jüngste Tochter, ein Kind war. Und ich weiss, dass alle schwärmen von Naturkundlichen Museen – „du musst mal nach Solothurn schaun“ sagen sie oder „nach Basel“, oder eben „nach Aarau“. Weshalb finden es sogar eingefleischte Stadtbewohner so wichtig, ihre Kinder in ein naturkundliches Museum zu führen?